Der Verein. Zivilgesellschaftliche, selbstorganisierte Bosnien-Hilfe.
Veranstalter des Festivals ist der bosnisch-deutsche Verein Aktion – Leben und Lernen in Bosnien e. V.
Er entstand 2014 zum Zweck direkter Nothilfe. Den ersten Impuls gab Amela Halilović. Die in Bottrop lebende Vorsitzende des Vereins hatte den Bosnienkrieg (1992-95) als Kind erlebt. Ihr ging es um direkte, alltagsnahe Unterstützung der Menschen in ihrer Heimatstadt. Sie fand Mitstreiter*innen im „Haus der Vielfalt“ in Bottrop und in der regionalen BIH-Community. Geld- und Sachspenden wurden gesammelt, ein Schüleraustausch, Bildungsreisen und Hilfstransporte durchgeführt und damit zur (Neu-) Formierung zivilgesellschaftlicher Strukturen in BIH beigetragen.
Warum ein Filmfestival?
Es war für die Arbeit des Vereins von Anfang an Voraussetzung und Ziel zugleich, die Menschen und ihre Situation in Bosnien sichtbar und erlebbar zu machen. So aktuell, interessant, inspirierend und gut vernetzt wie möglich: in einem neuen, noch nicht vorhandenen Kooperationsprojekt.
Warum dann nicht gleich ein Format unter direkter Beteiligung von Mitwirkenden in Bosnien und seinen Nachbarstaaten? Vieleicht sogar im Schulterschluss mit dortigen kreativen und improvisationsfreudigen Akteur*innen, die sich trotz ihrer oft verzweifelt perspektivlosen Lage bisher für’s Bleiben entschieden haben? Auf der Grundlage des Mediums Film, das alle Sinne und Kunstformen vereint, vielgestaltige authentische Aktualität verspricht – und viele Menschen sowohl intellektuell als auch emotional zusammenbringen könnte?
Warum also nicht dies alles wagen – zumal an Emscher und Ruhr, wo so viele Migrant*innen-Communities aus Bosnien, dem Balkan und darüber hinaus mit vielen selbst erst vor wenigen Generationen zugewanderten „Alteingesessenen” zusammenleben und eine der spannendsten europäischen Metropolen formen? – Und los ging’s.